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Referenzgebäude Kindergarten Heimertingen

Malerischer Kindergarten

Im schwäbischen Landkreis Unterallgäu liegt nahe Memmingen, unweit der Grenze zu Baden-Württemberg die kleine Gemeinde Heimertingen. Hier wurde ein Bestandskindergarten durch einen Neubau in ortstypischer, kompakter Satteldachform ersetzt. Dank massiver Ziegelbauweise konnte das Projekt wirtschaftlich und nachhaltig umgesetzt werden.

(tdx )Die Gemeinde Heimertingen liegt inmitten der Allgäuer Mosaiklandschaft aus geschwungenen Hügeln, saftigen Wiesen und grünen Wäldern. Trotz seiner nur knapp 2.000 Einwohner bietet der Ort ein vollwertiges Wohnumfeld mit Einzelhandel, Gastronomie, Schule und Kindergarten. Letzterer wurde von der Gemeinde Heimertingen durch einen Neubau ersetzt, da eine Sanierung des bereits bestehenden Kindergartens aus den 1970er Jahren aus Gründen der Wirtschaftlichkeit und mangels Platz für einen Erweiterungsbau nicht in Frage kam. Als Standort für den Neubau entschied man sich für eine ehemalige landwirtschaftliche Hofstelle im Ortskern. Dabei mussten sowohl besondere Anforderungen an Brand- und Schallschutz, als auch die hohen Ansprüche hinsichtlich Energieeffizienz und wohnklimatischen Bedingungen erfüllt werden. Gleichzeitig sollte der Baukörper nahtlos in das übrige Dorf-Ensemble integriert werden, was vor allem dank der Verwendung regionaler, natürlicher Baustoffe und der Ausführung in massiver Ziegelbauweise gelang.

Kindgerechte Architektur mit Wohlfühl-Charakter

Planung und Bauleitung des Projektes übernahm Architekt Sebastian Geiger. Um eine Integration in das dörfliche Gesamtbild zu erreichen, wurde der Baukörper als kompakter, langgestreckter Satteldachbau mit zwei Vollgeschossen konzipiert, der giebelständig zur Straße ausgerichtet wurde. So entstand sowohl ein Bezug zu den umliegenden Gebäuden als auch der Eindruck eines wichtigen öffentlichen Gebäudes. Die Fassade wurde mit hellem, mineralischen Putz versehen, wobei im Erdgeschoss eine farbig abgestimmte Faserzementplattenverkleidung für Akzente sorgt. Das Satteldach wurde entsprechend der umliegenden Bebauung mit roten Dachziegeln gedeckt.

Die Erschließung von Grundstück und Kindergarten erfolgte so, dass eine Abgrenzung zu den zugehörigen Parkplätzen entstand und der Außenspielbereich durch das Gebäude vom umliegenden Erschließungsbereich getrennt wurde. So konnte ein sicherer fußläufiger Zugang via des überdachten Eingangs und gleichzeitig ein sicherer Außenspielbereich geschaffen werden. Dieser wird vom Erdgeschoss über eine Terrasse, vom Obergeschoss über eine breit angelegte Treppe erreicht. Wie im Gebäude wurde auch hier auf eine kindgerechte Gestaltung unter sicherheitsrelevanten Aspekten wertgelegt.

Der Innenbereich bietet insgesamt drei Kindergartengruppen sowie einer Krippengruppe Platz. Derzeit sind jedoch nur zwei Kita-Gruppen vorgesehen, weshalb der übrige Raum zwischenzeitlich als Reserve, bzw. als Mehrzweck- und Therapieraum genutzt wird. Jeder Gruppe wurde ein eigener Raum zugewiesen. Auch im übrigen Gebäude lag das Augenmerk von Bauherr und Architekt auf Zweckmäßigkeit und einer zeitgemäßen Raumaufteilung – beziehungsweise Nutzbarkeit. Neben den Gruppenräumen wurden Räumlichkeiten für Sanitärbereiche, Hauswirtschaft und Ruhezeiten, Lager- und Abstellräume sowie Personalbüros geschaffen. Das Dachbodengeschoss bietet zusätzliche Abstellmöglichkeiten und beherbergt die gesamte Haustechnik, da auf ein Kellergeschoss verzichtet wurde.

Das Hauptaugenmerk bei der Gestaltung der Innenräume lag auf einer wohnlichen Atmosphäre mit exzellentem Raumklima. So wurde auf eine hohe Ausbeute an Tageslicht wertgelegt und entsprechend großzügige Fensterelemente verbaut, die entweder als Holz-Pfosten-Riegel-Verglasung oder als Holz-Alu-Fenster ausgeführt wurden. Um der Kleinkindperspektive gerecht zu werden, wählte Architekt Geiger eine niedrige Traufhöhe, die zusammen mit den erdgeschossigen Anbauten eine tektonische Anmutung erzeugen.

Die Bausubstanz

Auf einer Grundstücksfläche von 2.700 Quadratmetern wurden 850 Quadratmeter Nutzfläche realisiert. Für das Projekt entschied man sich bewusst für Ziegel als wesentlichen Baustoff. Er ermöglicht eine individuelle Grundrissgestaltung und Raumaufteilung. Zudem sorgt er mit seiner hohen Stabilität für einen dauerhaften Werterhalt. Für die Außenwände kam der MZ10 von Mein Ziegelhaus in einer Dicke von 42,5 Zentimeter zum Einsatz. Seine einzigartige Verbindung von gebranntem Ton und hochwertiger mineralischer Dämmung ermöglicht ein optimales Raumklima, gleichzeitig weist der ökologisch hochwertige Ziegel exzellente Schall- und Brandschutzeigenschaften auf, was bei der Umsetzung des Bauvorhabens hohe Priorität hatte. In der verwendeten Dicke von 42,5 Zentimetern weist der MZ10 einen hervorragenden U-Wert von 0,22 W/(m2K) sowie eine Wärmeleitfähigkeit von nur 0,10 W/(mK) auf. Für die Innenwände wurde ein Hochlochziegel mit 24 Zentimeter Dicke verwendet. Insgesamt wurde eine bauphysikalisch hochwertige und äußerst langlebige Konstruktion erreicht, die unter Verwendung natürlicher und regionaler Baustoffe vom ausführenden Bauunternehmen Kutter nachhaltig umgesetzt werden konnte.

Energiebilanz und Wärmeversorung

Neben einer effizienten Dämmung setzten Bauherr und Planer auch auf eine nachhaltige, ressourcenschonende und CO2-arme Wärme-versorgung mittels Geothermie. Diese Technologie bedient sich der Erdwärme, die in den oberflächennahen Erdschichten gespeichert ist. Die landschaftsschonende Förderung greift auf – nach menschlichen Maßstäben – unerschöpfliche Energievorräte zurück. Die Gebäudeerwärmung erfolgt kohlendioxidarm, kostengünstig und unabhängig von fossilen Brennstoffen. Eine Fußbodenheizung sorgt schließlich für die Wärmeerzeugung im Gebäude. Für eine exzellente Luftqualität und um den Wärmeverlust nochmals zu reduzieren, wurde außerdem eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung verbaut.

So gelang es, das Bauvorhaben im KfW-Standard 55 nach der Energieeinsparverordnung 2014/16 (EnEV) mit einem rechnerischen Energiebedarf von nur 42 Kilowatt umzusetzen. Dank dem Baustoff Ziegel konnten sämtliche Vorgaben erfolgreich und außerdem wirtschaftliche realisiert und ein langlebiger sowie nachhaltiger Baukörper geschaffen werden.

Bauherrin

Gemeinde Heimertingen · Ulmer Straße 5 · 87751 Heimertingen

Architekt

Architekturbüro Sebastian Geiger · Memminger Straße 2 · 8773 Pless
Telefon: 0 83 35 / 98 66 66  · Telefax: 0 83 35 / 98 66 67 · info.ab.geiger@t-online.de · Homepage: www.architekt-geiger.de